ON THE VERGE OF UNSEEN
- ELISKA KOVACIKOVA,
- ZAHRA ZAVAREH
Im Rahmen des Austauschprogramms mit der Galerie Detroit Stockholm in Schweden präsentiert das Atelierhaus Mengerzeile die Duo-Ausstellung On the Verge of Unseen der in Stockholm lebenden Künstlerinnen Zahra Zavareh und Eliska Kovacikova. Der konzeptuelle Rahmen der Ausstellung konzentriert sich auf die Idee des widerständigen Körpers - sein Inneres, seine äußere Präsentation und seine Beziehung zu einem bestimmten Raum. Der Titel der Ausstellung lässt in diesem Zusammenhang mehrere Interpretationen zu und zielt darauf ab, die Spannung zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie den schmalen Grat zwischen Verbergen und Enthüllen zu reflektieren. Besonderes Augenmerk wird auf Spuren gelegt: unsichtbare Kräfte, die Spuren hinterlassen. Betrachtet man die beiden vorgestellten Werkgruppen und ihre unterschiedlichen Medien einzeln, so lassen sich subtile Gemeinsamkeiten zwischen den Praktiken feststellen. Diese Gemeinsamkeiten liegen in der Erforschung der Überschneidungen zwischen Prozess, Materialität und körperlicher Erfahrung (sowohl innerlich als auch äußerlich), wobei das Publikum bewusst oder unbewusst aufgefordert wird, diese Punkte miteinander zu verknüpfen. Auf diese Weise kreieren die Betrachter ihre eigenen Erzählungen und entdecken auf ihrer visuellen Reise ungesehene Verbindungen, Geschichten und Formen.
Kovacikovas Installation Beyond the Confined konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem Körper und engen Räumen und evoziert ein starkes Gefühl der Spannung zwischen Einschränkung und Befreiung. Sie suggeriert ein Ringen um die Überwindung physischer und psychischer Grenzen, während gleichzeitig das Gewicht der Beschränkung spürbar wird. Die ortsspezifische Arbeit besteht aus Monotypien und Hochdrucken auf halbtransparenten Spiegelfolien, die fragmentiert und über den Raum gespannt sind. Diese gedruckten Kompositionen zeigen Bilder von unterirdischen Räumen, die mit unterschiedlichen Graden der Undurchsichtigkeit wiedergegeben werden. Das Licht, das durch kleine Öffnungen gefiltert oder reflektiert wird, steht für Hoffnung oder Freiheit im Jenseits, während die dunkleren, eingeschlossenen Bereiche das Eingesperrtsein symbolisieren. Dieses Projekt ist ein weiteres Kapitel in Zavels weit reichendem Interesse an Bunkern und unterirdischen Landschaften und ihrer Rolle in urbanen und sozialen Kontexten.
Intimate Residue spiegelt Zavarehs Auseinandersetzung mit dem fragmentierten Körper, dem Prozess und der materiellen Intimität wider. Die Installation - bestehend aus geschmiedeten und gegossenen Aluminiumteilen und einer Videoskulptur - beschäftigt sich mit der Konfrontation des Körpers mit seinen Ausscheidungen wie Blut, Haut oder Schweiß und ruft Gefühle des Unbehagens hervor. Durch die Untersuchung der Tendenz des Körpers, seine Grenzen zu überschreiten, verkörpert die Arbeit ein Gefühl des Exzesses, des Auslaufens und der Verletzlichkeit. Eine holografische Projektion des Kopfes des Künstlers, der in einer Endlosschleife von Anstrengung und Belastung schwebt, existiert neben den Aluminiumformen und schafft eine dynamische Beziehung zwischen Festigkeit und Auflösung. Die Installation unterstreicht die mit der Herstellung verbundene Arbeit und betont die Reaktionsfähigkeit des Materials auf Berührung, Gewicht und Wärme. In Intimate Residue wird der Körper zu einem Prozess, der sich ständig rekonstruiert, sich auflöst und Widerstand leistet, ohne sich jemals vollständig zu verschließen.
Öffnungszeiten
Eröffnung: Freitag, 25. Oktober 2024, 18 – 21 Uhr
Öffnungszeiten: 26. Oktober – 03. November 2024
Samstags & Sonntags 13–16 Uhr
Donnerstag & Freitag 17 – 19 Uhr
und nach Vereinbarung
Künstler*innen
- ELISKA KOVACIKOVA (www.eliskakovacikova.com)
- ZAHRA ZAVAREH (www.zahra-zavareh.com)